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Oklahoma City, Oklahoma

Aktualisiert: 6. Mai

17. - 19.05.2023

Nach meiner Zeit bei meinen Verwandten in Texas, geht es jetzt für mich alleine weiter.

Mein erstes Ziel: Oklahoma City.



Am Mittwoch hat mich Charlotte noch zum Flughafen gefahren, wo ich meinen Mietwagen abgeholt habe, der mich nun quer durch die USA begleiten wird. Da es wahrscheinlich nicht viele Leute gibt, die zur Autovermietung am Flughafen mit dem Auto gefahren kommen, war das Gebäude überhaupt nicht ausgeschildert und wir haben bald eine halbe Stunde unsere Runden gedreht, bevor uns ein netter Flughafenmitarbeiter gesehen hat und uns erklärt hat, wo wir hin müssen. Das beruhigt doch die Nerven vor der ersten eigenen Fahrt!


Nach einem traurigen Abschied und dem Aussuchen eines nach Möglichkeit nicht allzu riesigen Autos ging es dann los. Das erste mal Fahren hier war am Anfang tatsächlich etwas merkwürdig, aber man gewöhnt sich relativ schnell dran. Auch mit dem Auto, was gefühlt doppelt so groß ist wie meins zuhause, habe ich mich mittlerweile bereits besser angefreundet. Die Fahrt von Dallas nach Oklahoma City hat etwa 3 Stunden gedauert und ging viel schneller rum als erwartet.


Foto ist entstanden in Branson, Missouri - nicht in Oklahoma City - so dreckig habe ich den Wagen nicht bekommen :D

Die Umstellung vom Wohnen bei einer Familie, umgeben von Verwandten, zu mir ganz alleine, in einem (zugegebenermaßen viel zu) billigen Motel war schon etwas drastisch und hat mir, um ehrlich zu sein, die erste Portion ordentliches Heimweh der Tour verpasst. Aber damit hatte ich eigentlich schon viel früher gerechnet, sodass ich nicht allzu überrascht war. Ganz alleine zu reisen ist im ersten Moment immer eine Umstellung, die bei mir auch 2016 in Australien ein paar Tage gedauert hat.


Den nächsten Tag, Donnerstag, habe ich für organisatorische Tätigkeiten gebraucht. Einkaufen, Blog nachholen, einige Sachen für die weitere Reise klären etc. standen auf dem Programm, sodass es erst am Freitag eine Erkundungstour durch Oklahoma City gab - wobei "Museumstour" vielleicht der bessere Name wäre:



Los ging es mit dem First Americans Museum, vom Museum selbst abgekürzt zu "FAM".

Das Museum wurde erst im September 2021 eröffnet und ist damit noch nicht mal zwei Jahre alt. Das sieht man dem FAM auch an, alles ist noch super frisch und wirkt fast noch unangetastet. Die Ausstellung beschäftigt sich, wie man sich wahrscheinlich denken kann, mit der Geschichte der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Ich war sehr gespannt wie die Macher des Museums die Geschichte darstellen würden und hatte befürchtet, dass das Ganze sehr düster und traurig ausfallen würde. Das hätte zwar zur dramatischen, grausamen Realität der Zeit gepasst, hätte aber in einem Museum, welches alle Altersklassen ansprechen möchte, vielleicht doch zu bedrückend gewirkt.



Meine Befürchtungen waren jedoch unbegründet. Auch wenn die Ausstellung definitiv nichts beschönigt, wird besonders Wert auf den Zusammenhalt der Völker und deren Kultur gelegt, aus der die Menschen in dieser schweren Zeit Kraft gezogen haben, was dem Ganzen durchweg einen hoffnungsvollen Hauch mitgibt. Außerdem merkt man wie stolz die Menschen auf ihre Herkunft sind und auf das, was sie trotz der schwierigen Vergangenheit erreicht haben.



Die Ausstellung ist flächenmäßig gar nicht so groß, aber alles ist mit Information bestückt, sodass man eigentlich einen ganzen Tag hier verbringen müsste, wenn man alle Texte lesen, alle Erzählungen anhören und alle Videos anschauen möchte. Das Museum hat einige wirklich toll gemachte Bereiche, wie beispielsweise eine große, halbrunde Projektionsfläche, auf der die Entstehungsgeschichten vier verschiedener Stämme erzählt werden, während an der Decke Sternbilder aufleuchten. Außerdem gibt es mehrere abgetrennte runde Bereiche, in denen man sich um ein "Lagerfeuer" herum setzen kann, während über Lautsprecher Legenden und Geschichten erzählt werden.


Da ich noch ein anderes Museum sehen wollte, bin ich nach einiger Zeit schneller durch die Ausstellung gegangen, als ich es ursprünglich geplant hatte. Den Außenbereich wollte ich mir trotzdem nicht entgehen lassen, denn hier gibt es eine künstlich angelegte Anhöhe mit Blick auf die Stadt, die man besteigen kann. Hier ist auch das Titelbild des Beitrags entstanden.



Das FAM ist ein Museum, dass ich sogar nochmal besuchen würde, um den zweiten Teil der Ausstellung, der sich mit dem Leben der Bevölkerung heute beschäftigt, mit genauso viel Ruhe betrachten zu können wie den ersten. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Hoffentlich lohnen sich die Investitionen, die Mühe und das Herzblut, was in dieses Museum geflossen ist langfristig. Gut besucht war es für einen Freitag Vormittag auf jeden Fall.


 

Meine zweite Anlaufstelle des Tages war das National Cowboy & Western Heritage Museum, für das es leider keine coole Abkürzung gibt.



Ich hatte erwartet, dass es sich hierbei ebenfalls um ein Geschichtsmuseum handelt, welches Besuchern die Lebensweise der Cowboys und was davon heute noch übrig geblieben ist näherbringt. Dem ist allerdings nicht wirklich so, es handelt sich hierbei viel mehr um ein Kunstmuseum, welches Bilder und Skulpturen aus und über die damalige Zeit ausstellt.



Ein paar Ausnahmen gibt es dabei aber, so gibt es einen Raum, der sich mit den heutigen Rodeo Sportarten befasst, eine Westernstadt bei Nacht zum Durchlaufen und im Außenbereich gibt es Nachbauten von Behausungen verschiedener indigener Stämme.



Insgesamt war das Museum nicht das, was ich ursprünglich erwartet habe und Kunst ist jetzt nicht so wirklich mein Ding, aber es gab einige richtig tolle Gemälde zu sehen und die riesigen Statuen, die hier zu ausgestellt sind, sind einfach nur beeindruckend, von daher hatte ich doch einen interessanten Aufenthalt hier.


 

Nachdem das Museum geschlossen hat, gab es für mich noch eine kleine Kinderachterbahn zu holen. America's Incredible Pizza Company ist eine Kette, die Entertainment Center für die ganze Familie betreibt. Dabei handelt es sich um riesige Hallen, in denen ein Buffet-Restaurant, eine Spielhalle mit Arcade-Spielen und Attraktionen wie Kartfahren, Lasertag und eben auch ein kleiner Coaster untergebracht sind. Hier in Oklahoma City hat man mich, nachdem ich gefragt habe, ob ich einfach nur die Bahn fahren darf, mit den Worten "Eigentlich nicht, aber ich mache jetzt mal eine Ausnahme" reingelassen und ich musste nur die Fahrt selbst bezahlen. Es ist immer ein bisschen peinlich solche Bahnen alleine zu fahren, aber was soll's - die Leute sehe ich ja wahrscheinlich nie wieder :D


Am nächsten Tag stand mit Frontier City dann immerhin ein richtiger Themenpark auf dem Programm!

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