27. - 28.05.2023
Nach Branson aus ging es für mich weiter in die nächste Stadt - Kansas City!
In Kansas City habe ich bei einem Pärchen übernachtet, mit dem ich über Couchsurfing.com Kontakt aufgenommen habe. Über die Website kann man als Reisender Gastgeber finden, die ihre Couch oder ihr Gästezimmer kostenlos zur Verfügung stellen. Nach etwa dreieinhalb Stunden Fahrt von Branson aus, kam ich also bei Trang und Chuck in Kansas City an. Hier hatte ich nicht nur ein eigenes Zimmer sondern auch ein eigenes Bad! Die beiden waren außerdem super freundlich und zuvorkommend und ich habe mich sehr wohlgefühlt hier.
Ein weiterer Vorteil von Couchsurfing: Die Gastgeber sind oft dazu bereit einen etwas herumzuführen, was auch bei Trang und Chuck der Fall war. Nach einer kurzen Erholungspause von der Fahrt hat Chuck mich ins nahegelegene Nelson-Atkins-Kunstmuseum mitgenommen, welches für die Allgemeinheit kostenlos zugänglich ist.
Ich bin ja normalerweise kein Fan von Kunstmuseen, aber jemanden dabei zu haben, der sich mit den Kunstwerken ein bisschen auskennt und sich sehr dafür begeistert, hat die ganze Sachen gleich viel interessanter gemacht. Außerdem ist das Museum, welches 1933 eröffnete und über 30.000 Kunstwerke beheimatet, als Gebäude selbst wunderschön. Mein Lieblingsteil war das innenliegende Museumscafé mit dem gläsernen Dach, wodurch der ganze Raum fast schon golden schimmerte.
Rund um das Museum finden sich vier überdimensionale Federbälle in verschiedenen Positionen, insgesamt ein Kunstwerk von Claes Oldenburg and Coosje van Bruggen, die heute sowas wie ein Symbol für die Stadt geworden sind, und immer wieder auf Tassen, T-Shirts und anderen Souvenir-Artikeln zu finden sind.
Nach dem kurzen Museumsausflug von etwa zwei Stunden, sind wir zu dritt Abendessen gegangen. Auf Empfehlung meiner Gastgeber gab es einen Klassiker für Kansas City: Barbecue.
Ich bin bekanntlich ziemlich wählerisch was Fleisch angeht, aber die sogenannten Burnt Ends waren tatsächlich sehr lecker. Nach einem Eis als Dessert, haben wir uns noch etwas die Gegend angeschaut in der die Chuck und Trang wohnen, welche sich am südlichen Rand der Innenstadt befindet.
Am Sonntag ging die Tour durch Kansas City weiter.
Ursprünglich wollten wir eine Art mexikanisches Festival besuchen, aber als wir dort ankamen war uns das Angebot zu klein, dafür, dass wir hätten Eintritt bezahlen müssen. Daher haben wir spontan umgeschwenkt und sind stattdessen richtig in die Innenstadt gefahren, wo wir uns den historischen Stadtmarkt und die Union Station angeschaut haben. Letztere war und ist ein funktionierender Bahnhof, wird heute aber hauptsächlich für andere Zwecke genutzt, wie etwa für ein Wissenschaftsmuseum und ein kleines Museum für Modelleisenbahnen, Freizeitaktivitäten und verschiedene temporäre Ausstellungen. Das alte Bahnhofsgebäude ist durch die schöne Gestaltung auch selbst eine tolle Attraktion. Auf dem Vorplatz werden außerdem Konzerte und andere Events veranstaltet.
Innerhalb von Downtown Kansas City fährt übrigens eine kostenlose Straßenbahn - damit hatte ich in diesem Teil der USA definitiv nicht gerechnet!
Ich fand es super, dass sich meine Gastgeber so viel Zeit nehmen konnten und mich in der geringen Zeit so ausführlich in der Stadt herumgeführt haben. Was ich von Kansas City gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen und ich fand, dass zumindest dieser Teil der Stadt eine sehr angenehme Atmosphäre ausstrahlt. Das Herz aus dem Titelbild ist beispielsweise Teil eines jährlichen stadtweiten Kunstprojekts, bei dem in der ganzen Stadt verteilt verschieden gestaltete Herzen aufgestellt werden. Später werden diese für gute Zwecke versteigert, aber solange die Ausstellung läuft, machen es sich viele Einwohner zum Ziel alle Herzen aufzusuchen, was für Smalltalk und Gesprächsstoff, sowie für ein Gefühl der Verbundenheit sorgt.
Ich fand meine Zeit hier sehr angenehm und hätte nichts dagegen gehabt noch ein bisschen zu bleiben, aber leider ging es nach einem Tag im örtlichen Freizeitpark auch schon wieder weiter.
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