30.05. - 02.06.2023
Am 30. Mai ging es für mich in meine nächste Stadt: St. Louis!
In St. Louis habe ich bei Sean übernachtet, ein weiterer Besuch, der über Couchsurfing zu Stande kam. Ich hatte ursprünglich Seans Freundin angefragt, aber da die gerade in Deutschland unterwegs ist (was für ein Zufall! :D ), hat sie mich an Sean weitergeleitet.
Ich bin sehr froh, dass das so geklappt hat, denn Sean war ein super toller Gastgeber!
Direkt an meinem Ankunftstag, am Dienstag, hat er mich zu einer privaten Stadttour im Auto mitgenommen und mir von den Stadtvillen zu den verfallenen Häusern die verschiedenen Seiten der Stadt gezeigt. Es war sehr faszinierend und gleichzeitig erschütternd diese Diskrepanz so direkt zu sehen.
Am nächsten Tag, Mittwoch, den 31.05.2023, haben wir zusammen Six Flags St. Louis besucht. Der Park hat unter den Six Flags Parks einen relativ schlechten Ruf, aber ich bin trotzdem aufgeschlossen dort hingegangen und hatte tatsächlich einen tollen Tag! Sean war eine super Begleitung und hat sich nicht von meinem Geschwafel über Achterbahnen abschrecken lassen. Die Bahnen waren weitestgehend voll in Ordnung und die drei Holzachterbahnen des Parks haben mir besonders gut gefallen. Es gab über den Tag verteilt ein paar Störungen und eine Bahn konnten wir leider nicht fahren, aber alles andere haben sie immerhin wieder zum Laufen bekommen.
Natürlich gibt es auch zu diesem Park einen genaueren Bericht mit meinem ausführlichen Tagesablauf und meinen Ausschweifungen zu den einzelnen Bahnen auf Coasterfriends.de zu lesen.
Am Donnerstag ging es dann zum Sightseeing in die Stadt, wobei ich nur zwei Stopps gemacht habe, der erste davon war im City Museum. Dieses wurde mir von so vielen Leuten empfohlen, dass ich mich verpflichtet gefühlt habe, das anzuschauen, auch wenn ich am Anfang nicht wirklich überzeugt war. Es hat sich am Ende aber tatsächlich sehr gelohnt! Das City Museum ist das mit Abstand außergewöhnlichste Museum, das ich je gesehen habe. Ich würde es eigentlich gar nicht als Museum beschreiben und auf der Internetseite beschreibt sich das City Museum selbst als "ein sich ständig weiterentwickelnder, immer spannender, von Künstlern geschaffener Spielplatz voller seltsam wunderbarer Orte zum Erkunden" und das trifft es tatsächlich perfekt.
Errichtet wurde das Museum in einer alten Schuhfabrik und es erstreckt sich über mehrere Stockwerke, die neben normalen Treppen auch über zahlreiche Gänge innen und außen verbunden sind, durch die man klettern, krabbeln und kriechen kann. Die Ersteller haben sogar ein eigenes Höhlensystem im Museum errichtet, welches man auf allen vieren erkunden kann und der Hotelshop verkauft dazu die passenden Kopftaschenlampen. Am Anfang fand ich es hier ziemlich überwältigend, weil alles so anders und ungewohnt ist und ich wirklich Probleme mit der Orientierung hatte, aber nach einer Weile war es einfach nur noch super interessant. Da ich allerdings mein einziges "gutes" Paar kurze Hosen anhatte, konnte ich leider nicht wirklich in die vielen Gänge kriechen. Ich hatte am Ende meines Besuchs sehr viel Verständnis für die Leute, die mit Knieschonern und Sportklamotten hier aufkreuzen - sieht am Anfang zwar etwas dämlich aus, aber ich glaube, wenn man das Museum wirklich voll auskosten will, ist das wirklich hilfreich! Tatsächlich ausgestellt ist hier übrigens, neben ein paar Reptilien, Fische und Wandverzierungen mehr oder weniger berühmter Gebäude, nicht viel. Ich habe jedoch schnell festgestellt, dass das auch nicht das ist, weswegen man dieses Museum besucht.
Nach meinem Aufenthalt im Museum habe ich mich mit Sean an dem Wahrzeichen für St. Louis schlechthin getroffen - dem Gateway Arch!
Der 192 Meter hohe Torbogen wurde 1965 fertiggestellt. Man kann mit kleinen Gondeln an die höchste Stelle fahren und hat von dort eine phänomenale Aussicht auf die Stadt! Wir sind außerdem durch das Museum, welches sich unter dem Bogen befindet, geschlendert und haben uns eine kurze Dokumentation über den Bau des Monuments angeschaut. Für mich war und ist ein Besuch beim Gateway Arch ein absolutes Muss in St. Louis und es hat mir mal wieder ins Gedächtnis gerufen, wo ich hier eigentlich bin!
Am Freitag ging es für mich dann leider auch schon wieder weiter, aber bevor ich die Stadt verlassen habe, habe ich noch einen Blick in die Basilika Kathedrale geworfen, weil Sean mir das so sehr ans Herz gelegt hat, und auch das habe ich nicht bereut!
Diese Kirche ist ohne Frage die schönste, die ich bisher gesehen habe und Bilder werden dem imposanten Gebäude definitiv nicht gerecht!
Am meisten beeindruckt haben mich die Menschen hier in der Kirche. Kaum war ich eingetreten bot sich schon ein Mitarbeiter an, ob ich Interesse an einer Tour oder Fragen hätte. Aus Zeitgründen konnte ich leider keine Tour mitmachen, aber kurz darauf hat mich noch eine Frau angesprochen und mich auf ein paar Besonderheiten hingewiesen. Es war schön zu sehen, wie leidenschaftlich die zwei für dieses Gebäude waren und wie gerne sie andere daran Teil haben lassen wollen. Leider stand für mich heute noch eine lange Fahrt an, weswegen ich mich hier nicht länger aufhalten konnte.
Nach einem kurzen Count-Stopp bei der örtlichen Incredible Pizza Company, habe ich auf dem Weg zu meinem nächster Stadt noch einen weiteren Stopp etwa eine Stunde nördlich von St. Louis gemacht, um einen Alpine Coaster mitzunehmen. Der Preis für die Bahn war völlig übertrieben, sogar noch teurer als die Bahnen in der Touristenhochburg Branson, aber ich hatte mich vorher nicht genug informiert und jetzt war ich ja schon da, also bin ich halt mitgefahren. Die Bahn an sich war dann auch noch echt schlecht, aber es gab zumindest etwas Gutes an der Sache: Die Aussicht über die Gegend hier! Um die Bahn zu fahren, muss man zuerst mit dem Sessellift den Berg hoch und während der Fahrt hoch und runter hatte man eine wahnsinnige Aussicht auf den Mississippi River.
Von der puren Schönheit der Natur hier besänftigt ging es nun mit guter Laune weiter zum nächsten Ziel: Chicago!
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