10. - 22.07.2023
In diesem Bericht möchte ich kurz auf die restlichen Freizeitparks eingehen, die ich in den USA noch besucht habe und dann eine kleine Zusammenfassung und ein paar Zahlen zu meiner Reise durch die Staaten geben.
Pittsburgh war die letzte Stadt, die ich in den USA erkundet habe. Weiter ging es mit einem Freizeitpark-Marathon zurück Richtung Ostküste, von wo aus es dann nach Kanada weiter gehen sollte.
Das erste Ziel nach Kennywood in Pittsburgh war der Hersheypark, ein großer Freizeitpark in der Mitte von Pennsylvania. Hershey's ist einer der größten Schokoladenhersteller weltweit. Der Hersheypark wurde ursprünglich als Freizeitgelände für die Mitarbeiter in der benachbarten Schokoladenfabrik gegründet und ist heute ein zu den Hersheyprodukten "thematisierter" Freizeitpark mit 15 Achterbahnen. Auf dem Gelände rund um den Park gibt es zusätzlich noch
das Hersheypark Stadium, in dem unter anderem schon große Namen wie P!nk, die Foo Fighters und Green Day auftraten,
die GIANT Center Arena für Sportveranstaltungen, weitere Konzerte und sonstige Aufführungen,
sowie Hershey's Chocolate World, eine Mischung aus einem großen Hersheyshop mit Foodcourt und ein paar Attraktionen.
Das gesamte Gelände und der Parkplatz sind also riesig und ziemlich beeindruckend.
Auch der Freizeitpark selbst ist richtig groß und hat eine schöne Auswahl an wirklich guten Bahnen zu bieten, besonders im Vergleich zu vielen anderen Parks, die nur wenige Hauptattraktionen haben und sonst nur mit eher mittelmäßigen Coastern gefüllt sind.
Leider lief mein Besuch hier nicht ganz so wie geplant, da ich den ersten Tag im Hersheypark am frühen Nachmittag aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. Dadurch ergab sich die große Frage - was jetzt? Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bei weitem nicht alle der Bahnen geschafft, die ich hier unbedingt fahren wollte, unter anderem Skyrush, eine weltbekannte Bahn, auf die ich mich richtig gefreut hatte.
Letztendlich habe ich meinen Reiseplan umgekrempelt und mich entschieden nochmal in den Hersheypark zurückzukehren. Ursprünglich geplant war es, den Park nur am Dienstag, den 11.07.2023 zu besuchen, mittwochs weiter zum Park "Knoebels" und donnerstags zum Dorney Park zu fahren - alles vom gleichen Hotel aus, da die Parks recht nah beieinander liegen. Stattdessen habe ich den Mittwoch zum Erholen genutzt, war donnerstags nochmal im Hersheypark, habe den Dorney Park gestrichen und bin freitags auf meinem Weg zum nächsten Hotel zu Knoebels gefahren. Nicht ideal, aber es kann ja nicht immer alles glatt laufen.
Ich bin im Nachhinein richtig froh, dass ich das so gemacht habe, denn mein zweiter Tag im Hersheypark war super und ich konnte so alle der tollen Bahnen dort ausgiebig fahren.
Wer wissen will, wie genau meine zwei Tage im Park abgelaufen sind, der kann das hier nachlesen.
Weiter ging es dann mit Knoebels, ein eher kleiner, familiengeführter Park mit reichlich Geschichte: Eröffnet wurde er 1926, aber das Land war schon seit 1828 im Besitz der Knoebel Familie. Zunächst zog der hier verlaufende Bach Roaring Creek Besucher an, die sich an heißen Sommertagen im kühlen Nass erfrischen wollten. Henry Knoebel kam schließlich auf die Idee, die Pferde der Besucher zu versorgen und damit Geld zu verdienen. Daraus entwickelte sich letztendlich Knoebels, welches 1926 mit einem Pool eröffnete und noch im gleichen Jahr um ein Restaurant und ein Karussell erweitert wurde. Heute hat der Park über 60 Attraktionen, darunter 6 Achterbahnen, und ist unter Fans sehr beliebt.
Die bekannteste Bahn hier ist Flying Turns, die einzige hölzerne Bobbahn der Welt. Diese hat der Park in Eigenregie gebaut und hat dafür, auf Grund vieler verschiedener Probleme beim Bau, von 2006 bis 2013 ganze sieben Jahre gebraucht. Trotz aller Widrigkeiten haben Parkleitung und Mitarbeiter aber nie aufgegeben, was für mich das wahre Highlight dieser Bahn ist.

Für mich war klar, dass das meine 400. Achterbahn werden musste! Leider hatte ich mit dem restlichen Besuchstag nicht ganz so viel Glück. Zwar konnte ich alle Bahnen hier fahren, aber direkt danach machte mir ein durchziehendes Gewitter einen Strich durch die Rechnung, denn am Nachmittag wurden dadurch alle Bahnen geschlossen. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Park nicht wirklich auskosten konnte und bin daher nicht so ganz warmgeworden mit Knoebels. Hoffentlich ändert sich das bei zukünftigen Besuchen.
Mehr Details zu meinem relativ kurzen Tag in Knoebels hier.
Die Weiterfahrt zum nächsten Hotel war dann die gruseligste Autofahrt, die ich je in meinem Leben hatte. Es hat so stark gewittert und geregnet, dass ich mehrmals anhalten musste, weil ich einfach nicht sehen konnte wo ich hinfahre. Nach mehr als drei Stunden abenteuerlicher Fahrt bin ich dann aber schließlich unversehrt an meinem nächsten Hotel im Bundesstaat New Jersey angekommen.
Hier ging es dann am nächsten Tag auch direkt weiter mit dem drittletzten Freizeitpark und dem letzten richtig großen Highlight - Six Flags Great Adventure - wo ich zwei Tage verbracht habe.
Dieser Park ist besonders für eine Achterbahn bekannt: Kingda Ka, die höchste Achterbahn der Welt! Mit nicht ganz 140 Metern Höhe ist diese Bahn wahnsinnig beeindruckend und hat bei mir seit langem mal wieder richtig Schmetterlinge im Bauch ausgelöst.

Die Bahn hat meine Erwartungen weit übertroffen und konnte mich richtig begeistern!
Ansonsten hat der Park noch 13 weitere Achterbahnen zu bieten, die ich über die nächsten zwei Tage ausgiebig testen konnte, da im Park absolut nichts los war. An vollen Tagen kann es bei Kingda Ka zu über zwei Stunden Wartezeit kommen - an meinem Tag mussten wir auf weitere Gäste warten, weil der Zug nicht voll genug war. Ich hatte also wahnsinnig Glück!
Eine weitere Besonderheit an diesem Park ist die angeschlossene Safari. Hier kann man mit dem eigenen Auto durch ein weitläufiges Gelände fahren und sich verschiedenste Tiere anschauen. Normalerweise gibt es hier auch große Geländewagen, in denen man mit einer Gruppe Gästen mitfährt, diese waren aber leider die ganze Saison geschlossen, sodass eben mein Mietauto herhalten musste. Dieses hat dann sogar eine kleine Reinigung durch die Giraffen des Parks erhalten, da diese die vorbeifahrenden Autos gerne abschlecken, um an die abgelagerten Pollen zu kommen. Geführt wurde man übrigens über eine Audiodatei, die man sich herunterladen konnte und über die man dann zahlreiche Informationen zu den Tieren erhalten hat.
Insgesamt waren das zwei meiner Lieblingstage der ganzen Tour. Dieser Park stand bei mir schon so lange auf der Wunschliste und ich bin immer noch so froh, dass ich jetzt dort sein konnte und auch noch zwei so tolle Tage hatte.
Wer mehr zu meinem Besuch in Six Flags Great Adventure lesen möchte, kann das hier tun.
Nun standen nur noch zwei kleinere Parks auf dem Programm, die ich mitnahm, da sie auf dem Weg nach Boston lagen, von wo mein Flug nach Kanada ging.
Zuerst war ich in Lake Compounce, dem ältesten Freizeitpark der USA. Was die Attraktionen angeht hatte der Park für mich nicht wirklich etwas Überzeugendes zu bieten und es waren auch nur drei der fünf Achterbahnen hier geöffnet, aber mit einem Eröffnungsjahr von 1846 und damit über 175 Jahren Geschichte, ist der Park trotzdem etwas ganz Besonderes.

Auch wenn ich nicht lange hier war, gibt es natürlich auch zu diesem Park einen ausführlicheren Bericht.
Der letzte Park dieser USA-Tour war dann im Vergleich leider relativ enttäuschen: Six Flags New England.
An sich ist der Park nicht verkehrt und spiegelt ziemlich gut das breite Mittelfeld der vielen Six Flags Parks wieder. Ein paar ganz gute Bahnen, viele Bahnen, die man schon woanders gesehen hat, ein paar schöne Ecken und einige nicht so schöne. Pech hatte ich hier mal wieder mit dem Wetter, denn am Nachmittag zog ein weiteres heftiges Gewitter durch, wodurch zwei Stunden lang gar nichts ging. Später wurde der Park dann auch noch ohne vorherige Ankündigung eine Stunde früher geschlossen als geplant - ja super!
In der Achterbahn-Fangemeinde macht man sich gerne über die Six Flags Kette lustig, da sie mit dem Spruch "Have a Six Flags day!" werben, wobei ein "Six Flags day" natürlich ein toller Tag gefüllt mich Spaß und tollen Erlebnissen sein soll. Unter den Fans wurde die Aussage stattdessen schnell zum Synonym für einen Tag im Park, bei dem mal wieder nichts so läuft wie es eigentlich soll, Bahnen ausfallen und die Performance der Bediener an den Attraktionen einiges zu wünschen übrig lässt. Über meine ganze Reise verteilt habe ich mit Freunden immer wieder darüber gelacht, wenn ich einen "Six Flags day" in einem Park hatte, von daher war es doch ganz lustig meine erste Zeit in den USA mit dem schlimmsten "Six Flags day" der Tour zu beenden.
Es war natürlich nicht unbedingt das Ende, dass ich mir für diesen Teil der Reise gewünscht hatte, aber ich kann mich ja nun insgesamt wirklich nicht beschweren, von daher konnte ich es am Ende doch mit Humor nehmen!
Auch wenn ich hier nicht den besten Tag hatte, kann man auch zu diesem Park hier mehr lesen. Ich rege mich auch nur ein bisschen auf.
Und damit war es dann auch "schon" so weit: Meine Zeit in den USA neigte sich dem Ende zu. Ich fuhr von meinem letzten Park aus nur noch nach Boston, wo ich ein paar Tage für die Vorbereitung der Weiterreise nutze, aber leider keine Zeit für Sightseeing hatte - und dann ging es auch schon weiter nach Kanada!

Als kurze Zusammenfassung meiner Reise in den USA kann ich sagen, dass ich hier 79 Tage verbracht habe vom 5. Mai bis zum 22. Juli 2023. In dieser Zeit war ich mit Texas, Oklahoma, Missouri, Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, Kentucky, Tennessee, Georgia, North Carolina, Virginia, Maryland, Pennsylvania, Connecticut und Massachusetts in 16 Staaten unterwegs. Da ich in meiner Zeit in Kansas City, Missouri auch mal auf der Kansas-Seite der Stadt war und Carowinds auf der Grenze zwischen North und South Carolina liegt, war ich rein theoretisch auch noch in diesen zwei Staaten, aber das zählt nicht wirklich. Außerdem bin ich auch noch ca. eine Stunde durch den untersten Zipfel des Staates New York gefahren, aber das lasse ich jetzt auch mal aus.
In all diesen Staaten habe ich insgesamt 26 Freizeitparks besucht und konnte 253 neue Achterbahnen fahren, was meinen "Coaster Count" von 179 auf 432 am Ende meiner USA-Tour brachte. Um all diese Bahnen zu erreichen bin ich grob um die 9000 km gefahren.
Ich will zum Abschluss dieses Teils nicht zu viele Worte verlieren, aber es sei gesagt, dass ich wahnsinnig viel Spaß auf dieser Reise hatte. Ich konnte so viele nette Menschen kennenlernen und es war etwas ganz Besonderes so viel Zeit mit meiner Leidenschaft verbringen zu können. Dazu noch die tollen Landschaften, die es unterwegs zu sehen gab, und die interessanten und sehr unterschiedlichen Städte, die ich besuchen konnte - es war definitiv ein Traum, der hier wahr geworden ist.
Doch die Reise ist noch lange nicht vorbei und im nächsten Beitrag geht es dann endlich nach Kanada! 😍
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