23.07. - 10.08.2023
Ich kann es immer noch nicht fassen, wie schnell meine Reise in den USA vorbei war und dass nun schon ein neues Kapitel für mich beginnen sollte: Meine Zeit in Kanada!
Diese begann am Samstagabend, dem 22. Juli, mit einem Flug von Boston, Massachusetts nach Halifax, Nova Scotia.
Leider hatten wir ein wenig Verspätung, sodass ich erst relativ spät am Abend, im dichtesten Nebel, den ich je gesehen habe, in Kanada gelandet bin. Da ich ausnahmsweise mal einen Fensterplatz hatte, wollte ich die Landung filmen und dachte mir, ich starte das Video, sobald wir aus den Wolken raus sind. Leider sind die Wolken aber direkt in Nebel übergegangen, sodass ich erst gemerkt habe, dass wir gleich landen, als wir nur noch wenige Meter über der Landebahn waren. Von Freitag auf Samstag gab es in Nova Scotia ein starkes Gewitter, welches leider zu Überflutungen geführt hatte. Glücklicherweise habe ich davon bis auf den Nebel durch die viele Feuchtigkeit allerdings gar nichts mitbekommen.
Zum Glück war die Einreise am Flughafen in Halifax deutlich entspannter als in den Staaten und die Grenzbeamten waren sehr freundlich. Für meine Zeit in Kanada habe ich ein Working Holiday Visum beantragt, mit dem man ein Jahr lang durchs Land reisen und dabei auch arbeiten darf. Der Antragsprozess dafür ist ziemlich langwierig und kompliziert, aber das tatsächliche Ausstellen des Visums am Flughafen ging dann relativ schnell und der Beamte hat mir sogar zwei Jahre gegeben, obwohl das nicht normal ist.
Ich habe mir für meine erste Zeit hier ein Airbnb bei der lieben Temi gebucht, denn es stand zunächst einiges Organisatorisches auf dem Plan. Das hat dann leider etwas länger gedauert als zunächst geplant, sodass ich drei Wochen lang hier war. In der Zeit habe ich meine SIM-Karte gekauft, meine Steuernummer geholt, ein Bankkonto eröffnet, meinen Führerschein in einen kanadischen umgetauscht, ein Auto gekauft, es auf mich zugelassen und eine Versicherung dafür abgeschlossen.
Mein Plan war es, im nächsten Schritt das Auto so "auszubauen", dass ich darin schlafen und campen kann. Das geschah allerdings erst etwas später.
Auch wenn der ganze organisatorische Kram sehr viel Zeit und Nerven gekostet hat, habe ich mich natürlich trotzdem auch etwas in Halifax umgesehen. Die Stadt hat mir wirklich super gut gefallen! Obwohl Halifax die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia ist, fühlt es sich für mich hier überhaupt nicht nach Großstadt an. Die Innenstadt hat eine sehr angenehme Atmosphäre und ist direkt an einer Meeresbucht gelegen, was dem Ganzen eher das Gefühl einer mittelgroßen Hafenstadt gibt. Entlang des Wassers gibt es eine ausgeprägte Promenade, den Halifax Harbourwalk, mit vielen Restaurants, Shops und Sitzmöglichkeiten. Hier kann man wirklich toll ausgehen, Zeit verbringen und das Sommerwetter genießen.
Außerdem gibt es in diesem Bereich ganz viele Veranstaltungen und Märkte, sodass es immer etwas zu sehen gibt. Meine Gastgeberin Temi hat zum Beispiel ihre eigene Kleidungsmarke und hat während meiner Zeit hier ihre Kleidung auf zwei verschiedenen afrikanischen Festivals verkauft. Im Austausch gegen eine geringere Miete habe ich ihr dabei etwas ausgeholfen, da es mir noch mehr Möglichkeiten gegeben hat, mich in Halifax aufzuhalten und umzusehen.
Viele Reisende, die ein Work & Travel Jahr in Kanada machen, fangen dieses entweder in Toronto oder Vancouver an und kommen gar nicht so weit in den Osten des Landes. Das kann ich aber wirklich nur jedem empfehlen! Besonders für mich war Halifax der perfekte Startpunkt: Man hat alle Behörden, die man zu Beginn so braucht, nah beieinander und das Stadtgebiet ist mit einem super Busnetz verbunden, welches kostengünstig und einfach zu navigieren ist. So kam ich auch vor meinem Autokauf super von A nach B. Dabei bleibt die Stadt aber überschaubar und ist überhaupt nicht überlaufen, sodass ich mich hier sehr wohl und nicht überfordert gefühlt habe.
Nach diesem gelungenen Start ging es für mich als nächstes aber erstmal raus aus der Stadt, dazu dann im nächsten Beitrag mehr.
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