29.08. - 03.09.2023
Nach meiner kleinen Sightseeing-Tour in Nova Scotia kam für mich die Zeit meine nächste kanadische Provinz anzusteuern: Prince Edward Island!
Die Prinz-Edward-Insel (PEI) ist die kleinste kanadische Provinz mit einer Länge von 224 km und einer maximalen Breite von 64 km. Mit dem Festland verbunden ist die Insel über eine 12,9 km lange Brücke. Im Sommer ist PEI ein beliebtes Urlaubsziel für die Kanadier, sodass es an einigen Stellen doch sehr touristisch wird. So auch im kleinen Ort Cavendish, wo ich für meine Zeit hier meine Basis hatte.
Ich habe mir hier einen richtig schönen Campingplatz gegönnt, da Cavendish in der Mitte der Nordküste liegt und für mein geplantes Sightseeing der perfekte Ausgangspunkt war. Außerdem hatte ich noch einiges an Planung für die Weiterreise zu erledigen, was auf einem Campingplatz mit Tisch und WLAN doch deutlich einfacher und angenehmer ist.
Letztendlich hat letzteres mal wieder viel mehr meiner Zeit in Anspruch genommen, als mir das lieb gewesen wäre, aber ein bisschen was von der Insel habe ich natürlich trotzdem gesehen. Angefangen mit den zwei kleinen Freizeitparks, die sich in direkter Nähe zu meinem Campingplatz befanden - Zufall? Natürlich nicht.
Sandspit Amusement Park und Shining Waters Family Fun Park standen für mich hier auf dem Programm, zwei kleine Freizeitparks mit je einer für mich fahrbaren Achterbahn. Nach den großen und aufregenden Parks in den USA sicher keine Highlights, aber ich freue mich über jede Achterbahnfahrt und habe immer Spaß daran neue Parks zu entdecken, so auch bei meinen ersten kanadischen Parks.
Sandspit Amusement Park erinnert eher an eine sehr schön aufgemachte, dauerhafte Kirmes. Man kann hier kostenlos herum laufen und pro Fahrt bezahlen. Für mich gab es hier außer der Achterbahn nichts Interessantes an Fahrgeschäften, aber die Atmosphäre und die Gestaltung des gepflegten Geländes hat mir sehr gut gefallen.
Shining Waters ist dagegen ein "normaler" Freizeitpark mit Eingangstor, bei dem man ein Tagesticket lösen muss. Neben der Achterbahn gibt es hier noch ein paar kleinere Fahrgeschäfte und Attraktionen (wie z.B. eine leider nicht mehr wirklich funktionierende Schnitzeljagd), aber die meisten Besucher scheinen für den Pool und die Wasserrutschen hierher zu kommen.
Mehr zu den zwei Parks gibt es wie immer auf Coasterfriends.de.
Die Gegend rund um Cavendish ist bei den Touristen im Sommer vor allem beliebt für ihre Strände und ist bekannt als die Inspiration für die Bücherserie "Anne of Green Gables", deren erstes Buch in 1908 von Autorin Lucy Maud Montgomery veröffentlicht wurde und heute über 50 Millionen Mal verkauft wurde. Da ich die Bücher allerdings nie gelesen habe, haben mich die Strände mehr interessiert.
Neben den Parks habe ich daher noch eine kleine Rundfahrt entlang der Nord-/Ostküste der Insel gemacht, wo es einige interessante Strände und Leuchttürme zu sehen gibt.
Angefangen mit dem Covehead Harbour Lighthouse im PEI Nationalpark.
Dieser Leuchtturm ist nur 8,2 Meter hoch und wurde 1975 erbaut, um den Eingang zur Covehead Bucht für Fischer und andere Seefahrer zu markieren. Er ersetzte den vorherigen Turm aus 1967. An der Seite des Turms ist eine Tafel angebracht, die an einen schlimmen, vier Tage anhaltenden Sturm in 1851 erinnert, der 80 Boote auf Grund laufen lies und 161 Leben kostete, wovon viele auf der Insel begraben wurden.
Weiter ging es für mich mit dem wohl bekanntesten Leuchtturm auf PEI, dem East Point Lighthouse, welcher sich - wie der Name schon sagt - am östlichsten Punkt der Insel befindet. Dieser ist mit 19,5 Metern dann auch eindrucksvoller als der niedliche Turm in Covehead Harbour. Erbaut wurde der East Point Leuchtturm übrigens im gleichen Jahr, in dem auch Kanada als Nation offiziell gegründet wurde: 1873.
In den unteren Etagen des Leuchtturmes ist heute ein kleines Museum zur Geschichte des Turmes und der Leuchtturmwärter untergebracht und von oben hat man dann einen tollen Ausblick die Küste entlang.
Als letzten Stopp meiner kleinen Tour habe ich dann noch einen besonderen Strand im Basin Head Provincial Park angesteuert: Auf Grund der Zusammensetzung des Sandes an diesem Strand soll er besondere Geräusche machen, wenn man darauf läuft. Daher trägt er auch den Spitznamen "Singender Sand". Ich persönlich fand, dass der Sand nur etwas quietscht, aber was soll's - schön war es trotzdem!
Leider hat mich gegen Ende meiner Zeit hier das schöne Sommerwetter verlassen und es hat viel geregnet, aber ich habe versucht das Beste draus zu gemacht. Meine Lieblingserlebnisse hatte ich auf PEI übrigens auf dem Campingplatz selbst, wo ich erst von meinen Nachbarn nebenan zum Kartenspielen und einem Drink eingeladen wurde und dann noch von den Nachbarn gegenüber zum Lagerfeuer inklusive S'Mores (ein über dem Lagerfeuer gerösteter Marshmallow mit Schokolade zwischen zwei Keksen)!
Hier hat sich mal wieder die weltberühmte Freundlichkeit und Offenheit der Kanadier gezeigt! Insgesamt hatte ich tolle Tage auf der Insel, auch wenn ich wünschte ich hätte etwas mehr Zeit bei schönem Wetter gehabt, um noch etwas mehr sehen zu können.
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